1. Wir haben zugegeben, dass wir dem Suchtkranken gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
2. Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht - größer als wir selbst - uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.
3. Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes - wie wir ihn verstanden - anzuvertrauen.
4. Wir machten gewissenhaft und furchtlos Inventur in unserem Inneren.
5. Wir gestanden Gott, uns selbst und einem anderen Menschen die genaue Art unserer Verfehlungen ein.
6. Wir wurden vorbehaltlos bereit, unsere Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.
7. Demütig baten wir ihn, uns von unseren Mängeln zu befreien.
8. Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Unrecht zugefügt haben und nahmen uns vor, es an ihnen wieder gutzumachen.
9. Wenn immer möglich, bemühten wir uns aufrichtig um direkte Wiedergutmachung an ihnen, ausgenommen, es würde ihnen oder anderen Schaden daraus entstehen.
10. Wir fuhren fort, persönliche Inventur zu machen und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir dies sofort zu.
11. Durch Gebet und Meditation suchten wir unseren bewussten Kontakt mit Gott - wie wir ihn verstanden - zu verbessern. Wir baten ihn nur, uns seinen Willen für uns wissen lassen und uns die Kraft zu geben, den auszuführen.
12. Nachdem wir durch diese Schritte ein inneres Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an andere weiterzugeben - und uns in allen unseren Angelegenheiten nach diesen Grundsätzen zu richten.
Die Erfahrungen unserer Gruppen lehrt, dass die Einigkeit Nar-Anons davon abhängt, wie wir die folgenden Traditionen anwenden:
Nur für Heute,
will ich versuchen, nur diesen Tag zu leben und nicht mein ganzes Lebensproblem auf einmal in Angriff zu nehmen. Ich kann zwölf Stunden lang etwas tun, das mich erschrecken würde, wenn ich es ein
Leben lang tun müsste.
Nur für Heute,
will ich glücklich sein, d. h. als richtig anzunehmen was Abraham Lincoln sagt: "Die meisten Leute sind so glücklich, wie sie es sich vorgenommen haben".
Nur für Heute,
will ich mich den Umständen anpassen, so wie sie sind und nicht versuchen, die Umstände meinen Wünschen anzupassen. Ich will mein "Glück" nehmen wie es kommt und mich darein fügen.
Nur für Heute,
will ich versuchen, meinen Geist, mein Gemüt zu stärken. Ich will lernen. Ich will etwas Nützliches lernen, ich will kein geistiger Müßiggänger sein. Ich will etwas lesen, das Anstrengung und
Konzentration erfordert.
Nur für Heute,
will ich "angenehm" sein. Ich will so gut aussehen, wie ich nur kann, mich passend kleiden, leise sprechen, höflich handeln, kein bisschen kritisieren, an nichts etwas auszusetzen haben und nicht
versuchen, irgendjemanden außer mir selbst zu steuern und zu korrigieren.
Nur für Heute,
will ich in dreifacher Weise meine Seele üben: Ich werde jemanden etwas Gutes tun ohne Dankbarkeit zu erwarten; falls es bemerkt wird, zählt es nicht. Ich will mindestens 2 Dinge tun, die ich nicht
tun möchte - nur zum Üben. Und wenn ich gekränkt werde, will ich es mir - nur heute - nicht anmerken lassen.
Nur für Heute
werde ich ein Programm haben. Ich werde es vielleicht nicht genau befolgen, aber ich werde es haben. Es wird mich vor zwei Gefahren bewahren: Hast und Unentschlossenheit.
Nur für Heute,
will ich eine stille halbe Stunde nur für mich haben und mich erholen. Während dieser halben Stunde will ich manchmal versuchen, eine bessere Lebensperspektive zu erhalten.
Nur für Heute,
will ich keine Angst haben. Insbesondere will ich keine Angst haben, das Schöne genießen und glauben, dass so, wie ich der Welt gebe, mir von der Welt wiedergegeben wird.