Wer wir sind

Die Familiengruppe ist in erster Linie für Dich, die/der Du ein Gefühl der Verzweiflung bezüglich des Suchtproblems einer Dir sehr nahestehenden Person kennst oder kanntest. Wir sind diesen unglücklichen Weg auch gegangen und fanden eine Antwort in Gelassenheit und im Frieden unseres Geistes.

 

Wenn Du in die Familiengruppe kommst, bist Du nicht länger alleine, sondern unter echten Freunden. Wir verstehen Dein Problem, wie es nur wenige andere könnten. Wir werden Dein Vertrauen und Deine Anonymität respektieren, wie wir wissen, dass Du die unsere respektierst. Wir hoffen, Dir die Gewißheit geben zu können, dass keine Situation zu schwierig und kein Unglück zu groß ist, als dass sie nicht überwunden werden könnte. 

 

Unser Programm ist nicht religiös, sondern ein spiritueller Lebensweg und basiert auf den zwölf von den Narcotics Anonymous vorgeschlagenen Schritten. Wir haben erfahren, dass die Anwendung dieser zwölf Schritte die Lösung praktisch jeden Problems ermöglicht. Wir empfehlen Dir dringend, dieses Programm und seine zwölf Schritte sehr ernst zu nehmen. Es ist für uns so hilfreich wie das NA-Programm für die Süchtigen. Wir bitten nur um die Weisheit und den Mut, uns mit Hilfe einer Höheren Macht, wie wir sie verstehen, etwas für uns selbst zu tun, und um die Gnade, die Süchtigen in Liebe loszulassen und damit aufhören zu können, sie verändern zu wollen. 

 

Behalte Deine Sinne offen und besuche so viele Meetings wie möglich. Fühle Dich frei, Fragen zu stellen und an den Gesprächen teilzunehmen. Du wirst bald neue Freundschaften schließen und Dich sehr stark als Teil der Gruppe fühlen. Mit dem Verständnis dafür, dass die Sucht eine Krankheit ist und der Erkenntnis, dass wir ihr gegenüber ebenso machtlos sind wie über das Leben anderer Menschen, werden wir bereit, etwas Nützliches und Konstruktives mit unserem eigenen Leben anzufangen.

 

Dann - und nur dann - können wir auch anderen helfen. 

Über Sucht 

Wir haben erfahren, dass Sucht eine Krankheit ist, nicht eine Sache der Moral. Es ist eine zweifache Krankheit: eine körperliche Allergie, gepaart mit einer geistigen Zwanghaftigkeit. Sie kann zum Stillstand gebracht, aber nicht geheilt werden. Ihrer Natur nach ist sie in dieser Beziehung der Diabetes (Zuckerkrankheit) ähnlich. Nur die vollständige Abstinenz des Gebrauchs von Drogen und Alkohol in jeder Form - Medikamente eingeschlossen - kann diese Krankheit stoppen. Wir können den Drogenkonsum von Süchtigen genauso wenig verhindern, wie wir das Husten eines Tuberkulosekranken stoppen können. Niemand, nicht einmal der Arzt oder der Geistliche, noch die Familie kann dies für ihn oder sie tun. 

 

Wir haben erfahren: Der zwanghafte Gebrauch von Drogen weist nicht auf fehlende Zuneigung für die Familie hin. Es ist keine Angelegenheit der Liebe, sondern der Krankheit. Der Süchtige hat die Kraft der Entscheidung gegenüber den Drogen verloren. Auch wenn er/sie weiß, was geschehen wird, wenn er/sie das erste Glas trinkt, die erste Tablette schluckt, den ersten Schuss setzt, er/sie wird es tun. Dies ist der "Wahnsinn", von dem wir in Zusammenhang mit dieser Krankheit sprechen. 

 

Wenn wir voll verstehen und akzeptieren, dass Sucht eine Krankheit ist, dass sie körperlich und geistig ist, und dass wir ihr gegenüber machtlos sind, dann sind wir bereit, eine bessere Art zu leben zu lernen.

 

 

Brauche ich Nar-Anon?

Stelle Dir selbst die folgenden Fragen und beantworte sie so ehrlich wie möglich.

  1. Ertappst Du Dich dabei, dass Du Dich für Deinen Mitmenschen entschuldigst, lügst oder sie/ihn deckst?
  2. Hast Du Grund dazu, ihr/ihm nicht zu trauen?
  3. Fällt es Dir schwer, ihren/seinen Erklärungen zu glauben?
  4. Liegst Du wach und sorgst Dich um Deinen Mitmenschen?
  5. Fehlt Dein Kind oft in der Schule ohne Dein Wissen?
  6. Fehlt Dein Partner am Arbeitsplatz und häufen sich die Rechnungen?
  7. Verschwinden die Ersparnisse auf geheimnisvolle Art und Weise?
  8. Untergraben die unbeantworteten Fragen das Zusammenleben und rufen Feindseligkeiten hervor?
  9. Fragst Du Dich, "was ist falsch" und "ist es mein Fehler"?
  10. Machen Deine Verdächtigungen Dich zu einem Detektiv und hast Du Angst davor, was Du dabei entdecken könntest?
  11. Werden normale Familienauseinandersetzungen feindlich und gewalttätig?
  12. Streichst Du Deine sozialen Funktionen mit fadenscheinigen Entschuldigungen?
  13. Zögerst Du immer mehr, Freunde nach Hause einzuladen?
  14. Bereitet Dir die Sorge um Deine/n Partner/in, Dein Kind, Dein/e Freund/in Kopfschmerzen, einen Stein im Bauch und extreme Angst?
  15. Ist Dein/e Partner/in, Dein Kind durch Kleinigkeiten leicht aufgebracht? Gleicht Dein Leben einem Alptraum?
  16. Kannst Du wegen Hemmungen die Situation nicht mit Freunden oder Verwandten diskutieren?
  17. Wirken Deine Kontrollversuche frustrierend?
  18. Versuchst Du, alle Schwierigkeiten auszugleichen (Überkompensation) und versuchst Du, kein Aufheben zu machen?
  19. Versuchst Du, die Dinge zu bessern, und nichts von all dem hilft?
  20. Ändern sich der Lebensstil und die Freunde Deines Partners/Kindes? Glaubst Du manchmal, dass sie/er Drogen nehmen könnte?

Wenn Du vier oder mehr Fragen mit JA beantwortest hast nimm Kontakt mit uns auf.

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